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Informationen zu der im Gemeinderat diskutierten Asphaltierung des Radweges zwischen Kreuth und Stuben


In den letzten Wochen hat die Entscheidung des Gemeinderates zur Asphaltierung des Radweges zwischen Kreuth und Stuben zu intensiven Diskussionen und zur Initiierung einer Unterschriftenaktion geführt. Aus diesem Grund möchten wir an dieser Stelle einige Informationen geben, um die Diskussion zu versachlichen.

Das Staatliche Bauamt Rosenheim ist auf die Gemeinde Kreuth zugekommen und hat darauf hingewiesen, dass der Bund derzeit mit erheblichen Finanzmitteln den Bau von Bundesstraßen-begleitenden Radwegen fördert. In Bereichen außerhalb geschlossener Ortschaften übernimmt der Bund hierfür 100 % der Kosten und gibt zugleich den Gemeinden, die nach dem Bau des Radweges den Unterhalt übernehmen müssen, eine einmalige Ablösesumme, die sich nach der Länge des Radweges richtet.

Da in der Gemeinde Kreuth zwischen dem Ortszentrum und dem Ortsteil Stuben bereits parallel zur Bundesstraße ein Radweg existiert, hat das Staatliche Bauamt darauf hingewiesen, dass auch die Asphaltierung eines bestehenden Weges vom Bund zu 100 % übernommen würde und auch die Ablösezahlung an die Gemeinde erfolgen würde. Somit könnte ein Alltags-tauglicher Radweg geschaffen werden (der auch bei Regen gut nutzbar ist), ohne dass an anderer Stelle direkt neben der Bundesstraße eine neue Fläche für einen Radweg versiegelt werden müsste.

Der jetzt bestehende Radweg zwischen Kreuth und Stuben ist durch öffentliche Widmung bereits in der Unterhaltslast der Gemeinde. Das heißt, dass die Gemeinde bereits jetzt für den Unterhalt des Weges zuständig ist.

Im Zuge der Asphaltierung des Radweges könnten (auf Kosten des Bundes und zur Entlastung der Gemeindekasse) die ohnehin in Zukunft anstehenden Sanierungen der bestehenden Brücken erfolgen. Außerdem könnten im Zuge des Radwegebaus an verschiedenen gefährlichen Querungsstellen (z.B. Klamm, Glashütte oder Stuben) Querungshilfen in der Bundesstraße errichtet werden, durch die Radfahrer, aber auch Fußgänger die Bundesstraße sicherer überqueren können.

Auch der derzeit einzig problematische Abschnitt des Radweges an der Überquerung des Albertsbaches zwischen Klamm und Bayerwald würde in dem Zuge durch die Verbreiterung der Brücke und eines sehr kurzen Wegeabschnittes (Verbindung zwischen den beiden Forstwegen) entschärft.

Da der bestehende Radweg zwischen Kreuth und Stuben (abgesehen von dem gerade erwähnten kurzen Teilstück) bereits die erforderliche Breite für einen Radweg ausweist, muss auch keinerlei neue Fläche versiegelt oder Bäume gefällt werden. Die Asphaltierung würde lediglich auf der vorhandenen, bereits als Kiesweg versiegelten Trasse erfolgen.

Die Kosten hierfür würden – wie bereits erwähnt – zu 100 % vom Bund getragen. Zusätzlich würde die Gemeinde vom Bund einen siebenstelligen Betrag als Ablöse erhalten. Dieser Betrag, der dazu dient, den Asphalt zu sanieren, wenn dieser in den nächsten 20 oder 30 Jahren einmal erneuert werden müsste, würde der Gemeindekasse bereits jetzt zu Gute kommen.

Durch eine Asphaltierung (und den damit einhergehenden Ausbau des Wege-Unterbaus) könnte die Gemeinde sich auf viele Jahre oder gar Jahrzehnte die aufwändige Unterhaltung des Kiesweges ersparen.

Eine Mehrheit des Gemeinderates hat in der Juli-Sitzung abgelehnt, dieses Projekt zu realisieren.

Von den Gegnern der Asphaltierung wird die Versiegelung von jetzt gekiesten Flächen, der dafür notwendige Ressourcenverbrauch, die Auswirkung auf das Landschaftsbild und die Sorge vor einer noch intensiveren Nutzung des Weges durch verschiedene Nutzergruppen und daraus entstehende mögliche Nutzungskonflikte ins Feld geführt.

Daraufhin hat sich eine Initiative aus Bürgern gegründet, die Unterschriftenlisten ausgelegt haben mit der Forderung, dass der Gemeinderat sich erneut mit dem Thema beschäftigt und von seiner ablehnenden Haltung abweicht. Die Bürgerinitiative weist darauf hin, dass ein asphaltierter Weg z.B. auch als Trainingsstrecke für Sommer-Langlauf oder andere Freizeitaktivitäten genutzt werden kann, für die eine asphaltierte Fläche notwendig ist. Mit einem asphaltierten Radweg könnte auch der grenzüberschreitende Fahrradverkehr attraktiver werden. Auch die Behindertenbeauftragte weist darauf hin, dass Menschen im Rollstuhl auf asphaltierten Wegen wesentlich besser vorankommen, als auf gekiesten Wegen.

Das Thema wird nun in einer Sitzung des Gemeinderates nochmals beraten.